grünlandpflege
Warum wird gestriegelt und gewalzt?
Durch nasse und kalte Winter kommt es in vielen Grünlandbeständen zu einem Überhang an abgestorbenen, modrigen Gräsern. Diese bieten ein optimales Milieu für Fusarien. Zudem sorgt das alte Gras im Frühjahr für eine schlechte Schmackhaftigkeit des Weidefutters. Um diesen Nebenwirkungen vorzubeugen, sollten Pflanzenrückstände frühzeitig ausgestriegelt werden.
Die beste Möglichkeit zur Durchlüftung der Narbe ist ein Striegel mit kräftigen Zinken und geringem Zinkenabstand. Durch das Striegeln kommen Licht und Luft an die Narbe, der Boden erwärmt sich früher und die Vegetation wird angeregt. Die Planierschiene des Striegels sorgt für die Beseitigung von Erdansammlungen an der Oberfläche sowie die Verteilung von Mistresten. Darüber hinaus stellt dieser Arbeitsgang die optimale Vorbereitung für die Nachsaat dar. Wird das Saatgut direkt während des Striegelns ins Striegelfeld eingebracht, ergeben sich weitere Vorteile.
Durch das Aussäen und gleichzeitige Striegeln der Grasnarbe erhält das Saatgut den nötigen Bodenschluss und bleibt nicht auf den Blättern der Pflanzen liegen. So wird die Keimungsrate deutlich erhöht. Vor allem auf Böden mit hohem Gehalt an organischer Substanz und hoher Luftkapazität ist das Walzen nicht wegzudenken.
Denn dort kommt es durch Frosteinwirkung zum Auffrieren der obersten Erdschicht und somit zur Trennung der
Wurzeln von der unteren Bodenschicht und der Grasnarbe. Der Bodenschluss ist unterbrochen. Walzen stellt diesen durch das Andrücken der oberen Schicht wieder her, verbessert somit den kapillaren Wasseraufstieg
und bewirkt eine schnellere Erwärmung der tieferen Bodenschichten. Darüber hinaus hilft das Walzen nach dem
Striegeln die Graspflanzen und nach dem Säen das Saatgut anzudrücken.